Selbstständig machen als Videograf - Und wie läuft der Weg vom Selbstständigen Videograf zum Unternehmer ab?
Inhaltsverzeichnis
5 Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene:
Meine Tipps richten sich an Videografen, egal ob du noch komplett am Anfang stehst, bereits selbstständig bist oder aktuell mehr in Richtung Unternehmertum gehen willst.
Diese 5 Stationen durchläuft jeder Videograf und so kommst Du auf die nächste Stufe:
1. Der Anfänger
Du machst bereits seit einiger Zeit hobbymässig etwas mit Film. Du besitzt erstes kleineres Kamera-Equipment oder sogar eine Drohne. Vielleicht hast Du auch schon die ersten noch unbezahlten (Hobby-)Arbeiten angefertigt (Abifilm, Geburtstagsfeier dukumentiert etc.) Nach der Schule kannst Du dir ein Studium in Richtung Film vorstellen oder die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton. Du hast einen Plan – Du möchtest etwas aus deinem Hobby Film machen. Zum Beispiel als Angestellter in einer Filmproduktion oder beim Fernsehen arbeiten. Die Selbstständigkeit hast du aktuell noch gar nicht richtig auf dem Schirm.
Kurzer Einwurf: Genau so habe ich selbst auch angefangen. Also ganz klassisch vom Hobby über Ausbildung und Studium hin zur Selbstständigkeit mit eigener Filmproduktion. Hätte ich das Studium und die Ausbildung benötigt, um mich selbstständig zu machen? Im Rückblick eher nicht. Es hat mir aber natürlich auch nicht geschadet alle wichtigen Fähigkeiten von Grund auf zu lernen!
Für eine erfolgreiche eigene Videoproduktion benötigt man allerdings nochmal ganz andere Skills als die, die man in Ausbildung und Studium vermittelt bekommt. Ganz wichtig sind hier Themen wie Marketing, Angebotsschreiben, Beratung von Kunden etc. Wenn Du allerdings richtig ans Filmset von großen Filmproduktionen kommen möchtest, z.B. als Regisseur oder Kameramann, dann ist ein Studium tatsächlich die Grundvoraussetzung, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen!
2. Der Freiberufler
Du willst noch mehr über das Filmemachen erfahren. Ziehst dir Videos über Colourgrading rein oder lernst alle Schnitttechniken. Vielleicht hast Du bereits erste kleine bezahlte Aufträge bekommen. Hier geht es dann schon Richtung freiberufliche Tätigkeit. Je nachdem wieviel Umsatz Du damit machst, fällst Du unter die Kleinunternehmerregelung.
In dieser Phase ist es sinnvoll sich aktiv um Weiterbildungen zu kümmern. Lerne wie Du hinter der Kamera besser wirst, Schnitttechniken, Perspektiven, wie schneidet man Transitions, wie beleuchtet man richtig etc. Du saugst das Wissen auf wie ein Schwamm.
Überlege Dir aber auch wohin deine Reise gehen soll. Möchtest Du weg von der Kleinunternehmerregelung und freiberuflicher Tätigkeit hin zur Vollzeitselbstständigkeit und ein Gewerbe anmelden? Wenn ja, dann musst du früher oder später All-In mit deinen Plänen gehen. Solltest Du diesen Plan also haben, dann musst Du dich unbedingt früh mit dem Thema Marketing befassen und dir Strategien überlegen, wie Du zukünftig verlässlich genügend Kunden gewinnst!
Ich empfehle dir in dieser Phase Marketing-Events zu besuchen und dich auch mal mit dem Thema Coaching, Beratung & Mentoring zu beschäftigen. Schau nach was es auf dem Markt gibt und zögere nicht dir Hilfe zu besorgen, wenn Du alleine nicht (schnell genug) vorankommst. Auch Netzwerken mit anderen Videografen ist besonders am Anfang sehr hilfreich.
3. Werkstudent/Nebenberuf
Vom Nebenberuf zum Vollzeitfilmmaker. Vielleicht arbeitest Du in einer Agentur oder Du bist beruflich im Film- oder Fotobereich unterwegs. Vielleicht arbeitest Du als Werkstudent und baust dir nebenbei etwas eigenes auf. Du hast dir vielleicht schon eine Website gebastelt und ein kleines Portfolio erarbeitet. Weil Du eigentlich schon ganz genau weißt, dass dein derzeitiger Job zeitlich begrenzt ist und du das auch nicht für immer machen möchtest.
Du willst dir etwas eigenes aufbauen – Du willst in die Vollzeitselbstständigkeit gehen.
Egal, ob du aktuell noch als Werkstudent oder nebenberuflich tätig bist: Ein Tipp von mir. Es macht durchaus Sinn am Anfang deinen Job und die beginnende Selbstständigkeit parallel laufen zu lassen. Heißt Du steckst die Hälfte deiner Zeit in deinen Job und verdienst verlässlich Geld, während Du nebenbei schon erste eigene Aufträge realisierst und weiter Wissen, Arbeitspraxis und Kontakte aufbaust.
Lerne wie man Kunden gewinnt und kaufe dir das notwendige Equipment zusammen. Behalte aber vorerst die finanzielle Sicherheit, die über deinen Job rein kommt.
Bilde dich weiter in Sachen Marketing. Lerne wie du es schaffst planbar Kunden zu gewinnen. Dann kannst Du später viel leichter in die (volle) Selbstständigkeit gehen!
4. Der Freelancer
Vom Freelancer zur Filmproduktion. Das hängt mit Station 1 zusammen. Meist fängt man nach der Ausbildung oder dem Studium erstmal als Freelancer an um Geld zu verdienen. Das geht natürlich auch als Quereinsteiger. Aber es ist ganz häufig so, dass die Leute nach dem Studium oder der Ausbildung erstmal als Freelancer anfangen. Du bist dann meistens als eingekaufter Kameramann unterwegs und wirst auf Tagessatzbasis gebucht und bezahlt. Du kannst hierbei eine Menge Arbeitsstunden abrocken und ganz gut verdienen. Allerdings kommst Du irgendwann an eine Grenze, wo Du nicht mehr Geld erwirtschaften kannst. Denn Du tauscht aktuell deine Zeit gegen Geld ein und deine Zeit ist natürlich limitiert. Also ist dein Gehalt an das Maximum deiner Arbeitszeit gedeckelt und Du kannst dein Gehalt nicht weiter skalieren.
Irgendwann wirst Du dann überlegen, wie Du mehr Geld für deine Zeit bekommen kannst, bzw. mit weniger Arbeitsaufwand mehr Geld verdienen kannst. Und das führt dann meist in die Richtung der eigenen Filmproduktion oder eigenen Videoagentur. Denn nur wenn du ein Projekt von A-Z begleitest kannst Du mit weniger Aufträgen deutlich mehr einnehmen und wesentlich höhere Preise verlangen, als wenn du als Freelancer eingekauft wirst. Aber Vorsicht, jetzt hast Du auch mehr Verantwortung und musst nicht mehr nur kreativ und leistungsbereit sein, sondern auch wie ein Unternehmer denken und handeln.
Meine Tipp: Behalte deine guten Kontakte und nutze die finanzielle Sicherheit deiner Aufträge, um dir nebenbei deine Selbstständigkeit, deine eigene Filmproduktion nach und nach aufzubauen. Beschäftige dich mit den Themen: Marketing & Kundengewinnung, bau dir deine eigene Website auf. Wie bei Station Nummer 3 ist es extrem praktisch, dass du durch das Freelancen bereits ein sicheres Standbein hast, dass dir verlässlich Einkommen einbringt. Dadurch kannst Du dich auf deine künftige Selbstständigkeit vorbereiten ohne finanziell mit dem Rücken an der Wand zu stehen.
5. Vom Einzelkämpfer zum Unternehmer
Du bist an dem Punkt angekommen, an dem Du als Einzelkämpfer oder zusammen mit einem Kollegen (als GbR) in die Selbstständigkeit gestartet bist. Jetzt möchtest Du natürlich weiter wachsen und dein Business hoch skalieren. Also beschäftigst Du dich mit dem Thema „Zeit gegen Geld eintauschen“. Deine Weiterbildungsthemen sind jetzt: Wie kann ich Prozesse optimieren und automatisieren, damit ich besser vorankomme.
Hier gibt es 3 Grundvoraussetzungen damit du wirklich planbar wachsen kannst.
Deine Leadquelle, also ein konstanter Fluss an Neukundenanfragen. Das muss gegeben sein um dein Team weiter zu skalieren und weiter in den Wachstum zu bringen.
Delegieren lernen. Du musst lernen Aufgaben auch mal abzugeben, dass du nicht für alles verantwortlich und zuständig bist und wie man das kommuniziert.
Du musst lernen und akzeptieren, dass ein Team dich nicht in deiner Freiheit einschränkt, sondern dir erst zu mehr Freiheit verhelfen kann. Viele haben den Irrglauben, dass ein Team einen einschränkt und nur noch mehr Verantwortung und mehr Arbeit bringt. Dabei sollte ein gut eingespieltes Team dazu führen, dass Du wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge bekommst.
Fazit:
Das waren meine 5 Stationen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Ich hoffe sie konnten dir dabei helfen, die nächsten wichtigen Schritte gedanklich durchzugehen und vorzubereiten. Je nachdem in welcher Station du dich gerade befindest, kann ein Austausch mit erfahrenen Filmemachern extrem weiterhelfen.
Wie Du planbar mehr Kunden gewinnen kannst zeige ich dir in meinem Videotraining:
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